Panoria Poetis

 

Das Portfolio der jungen Kunsthistorikerin und Künstlerin besticht durch filigrane Arbeiten mit verschiedensten Materialien, wie beispielsweise die Malerei auf Porzellan, aber auch die detailreiche Verzierung von Schmuckdosen mit Modelliermasse. Die Perfektion liegt bei ihren Kunstwerken – die oft nur wenige Zentimeter groß sind – definitiv im Detail. Zudem überzeugt Panoria mit ihrem untrüglichen Trendgespür und ihrem Verständnis für Soziale Medien.

img_6975

“Kreative sind wie Hummeln”

Mein Tag ist perfekt, wenn ich mal ganz in Ruhe zeichnen kann. Hauptsächlich benutze ich einfach Papier und Stift. Mich inspiriert dafür vor allem Alltägliches: Wenn meine Hunde im Herbstlaub spielen und dabei all die bunten Blätter aufwirbeln oder wenn ich auf der Leopoldstraße eine Frau in einem tollen Outfit sehe. Inspiration finde ich auch immer wieder in der Kunst – besonders beeindruckt mich die Byzantinische Kunst und die Frühe Neuzeit. Diese Eindrücke in Verbindung mit modernen Mitteln und Techniken zu verarbeiten macht mir am meisten Spaß. Natürlich auch im Bereich der Architektur. Wenn ich etwas sehe, das mich inspiriert, fotografiere ich es direkt mit meinem Handy und greife darauf später in irgendeiner Form wieder zurück. Ich bin ein echter Digital Native und kenne kein Leben ohne Handy beziehungsweise Smartphone, was für mich wirklich ein wichtiger Bestandteil meines Alltags ist. Allerdings versuche ich, mir das Netz und die Technologie untertan zu machen und mich nicht zum Untertan machen zu lassen. Unser sorgloser Umgang mit Social Media ist ja eigentlich skandalös. Gerade wir jungen Leute, die am Puls der Zeit sind, müssen diese Verhaltensweise aufbrechen.

An München fasziniert mich, dass wir hier im Herzen Europas wohnen. Ich liebe Internationalität und die damit verbundene Kreativität. Bei aller Internationalität finde ich es dennoch wichtig, Traditionen zu bewahren. Es ist zwar unumgänglich, sich für eine immer größere globale Gemeinschaft zu öffnen, dennoch kann ich den Wunsch, Traditionen und Wertevorstellungen zu erhalten, gut verstehen. Hierfür können wir sehr viel von Künstlern lernen, die altbewährte Systeme stets auch in die Aktualität übertragen haben. Dies gilt es analog auf all unsere Lebensbereiche anzuwenden.

image2

Kreativität bedeutet für mich Unendlichkeit, Grenzenlosigkeit. Wie ein schlauer Mensch einmal gesagt hat: “Kreativität ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.” Das Einzige, was unserer Kreativität im Weg steht, ist unser Verstand. Daher ist für mich die “Creative Class”* auch der Schlüssel zur Innovation. Die Kreativen sind es, denen die Grenzen des Möglichen egal sind. Kreative sind eigentlich wie Hummeln: immer mit irgendwas beschäftigt und nach physikalischen Gesetzen dürften sie eigentlich gar nicht fliegen können. Und dennoch tun sie es.

Von Munich Members erhoffe ich mir vor allem eine Öffnung gegenüber neuen, noch nicht ausprobierten Ideen. Wir müssen auch mal mit einer Idee scheitern dürfen, denn nur dann wissen wir, was tatsächlich nicht geht. Dann darf aber nicht gleich die ganze Idee über Bord geworfen werden, sondern man muss an dem Detail, das zum Scheitern geführt hat, arbeiten.

 

Photo credits: Panoria Poetis