Bildhauer
Er hat mit Schrott angefangen und aus Metallteilen monumentale Skulpturen zusammengeschweißt. Mittlerweile zählt der in der Holledau lebende Künstler und Bildhauer HEX zu den renommiertesten seiner Zunft. Selbst die “Royal British Society of Sculpture” hat ihn in ihre exklusiven Reihen aufgenommen.
Freiheit durch Attitude
Kreativität ist angeboren. Sie ist ein ständig sprudelnder Quell, Triebfeder und Unruhestifterin und doch das schönste Geschenk, das man bekommen kann. Da Kreativität nichts “muss”, ist sie schon seit der Steinzeit der Schlüssel zur Innovation. Nur derjenige, der nichts „muss“, hat die Zeit und die Offenheit, seine Gedanken schweifen zu lassen und in Bereiche vorzudringen, die dem leistungsbezogenen Normalbürger verwehrt bleiben. Darin sind sich Kunst und Wissenschaft sehr ähnlich.
Im Gegensatz zur Kreativität ist Inspiration ein Strohfeuer. Sie kommt schnell und ist ebenso schnell wieder weg. Mir geht es um „Attitude“, um die grundsätzliche Einstellung zur Kunst und zu den Dingen des Lebens. Diese Einstellung ist zwar auch wandelbar, wächst und verändert sich mit zunehmender Erfahrung, aber die Basis ist beständig. Wenn man mit Attitude statt Inspiration arbeitet, ist man freier. Bis auf einige Dinge, die in die Rubrik „Lebenserfahrung“ fallen, denke ich heute noch genauso wie mit fünf Jahren.
Meine größte Herausforderung ist immer die jeweilige Skulptur, an der ich arbeite. Bei jedem Werk will ich das Beste geben und es soll immer ein Fortschritt zum Vorherigen sichtbar sein. Im Moment baue ich ein abgestürztes Flugzeug in Originalgröße. Das ist eine riesige Herausforderung in gestalterischer, organisatorischer und finanzieller Hinsicht.
Für mich als Bildhauer sind natürlich die ganzen Scan-Möglichkeiten interessant. Ich lasse handgefertigte Entwürfe scannen und bearbeite diese dann am Bildschirm. Dies ist auf der einen Seite Hightech und andererseits ist die Beurteilung der entstandenen Form exakt der gleiche Vorgang, wie wenn man einen Entwurf aus Ton in Händen hält. Hightech ist toll, wenn man es einfach als Werkzeug benutzt.
Über Munich Members hoffe ich, nette und kreative Menschen zu treffen, mit denen man sich gemeinsam weiterentwickeln kann. Denn Networking ist Nett-Working! An München gefällt mir der leicht italienisch angehauchte Lebensstil, das etwas Lässige. Minga is recht g´miatli. Eine Metropole ohne Großstadtstress, selbst wenn man mal auf dem Ring im Stau steht. Ich lebe aber auf dem Land, in der schönen Holledau, ohne direkte Nachbarn. Das tollste an meiner „Hood“: Ich mache mein Licht aus und sehe keine andere Glühbirne – das Erlebnis der Dunkelheit und absoluten Stille.
Irgendeine höhere Zukunftsvision habe ich nicht – außer vielleicht die, ein halbwegs anständiger Mensch zu sein.