Fee

@FeePoetrySlam

Mit über 200 Auftritten pro Jahr ist Felicia, besser bekannt als Fee, nicht lange an einem Ort aufzufinden. Als Poetry-Slammerin liebt sie es, ihre Gedanken in Worte zu fassen, um gerade Themen wie Feminismus und Toleranz aufzuarbeiten und auf der Bühne oder in Videos zu präsentieren. Das Wissen dafür zieht sich die 23-Jährige unter anderem aus ihrem bereits abgeschlossenen Studium für evangelische Theologie. Gleichzeitig kann sie nicht ohne Oratorien, Kunstlieder und Opernarien; so setzte Fee Brembeck im Oktober 2017 ihren großen Traum in die Tat um und begann ihr Gesangs-Studium an der Hochschule für Musik “Hanns Eisler” in Berlin. 

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Was fasziniert Sie an der München? 

München ist herzlich. Es hat die perfekte Mischung aus Großstadtanonymität und dörflicher Nachbarschaft. Man kennt sich. Man trifft sich. An vielen Ecken hat man so viel Natur und Ruhe, dass man sich auf dem Land wähnt, und in anderen Teilen sieht es aus wie Berlin.

 

Was bedeutet für Sie Kreativität?

Am meisten merke ich, was es bedeutet “kreativ” zu sein, wenn ich in der Kleinkunstszene in München unterwegs bin. Da sind so viele Menschen, die merklich innerlich getrieben werden, etwas zu schaffen, die einfach einen Ticken anderes denken und ein bisschen mehr Mut haben, ihre Blödeleien auszusprechen und solange daran zu basteln, bis es geniale Ideen werden. Ich glaube, diese Leute könnten gar nichts “Normales” machen.

 

Wer oder was inspiriert Sie? 

Es gibt so viele Vorbilder für mich – aus ganz verschiedenen Bereichen! Ich erlebe auch oft Veranstaltungen und Initiativen, die kleine Gruppen einfach mit Herzblut aus dem Boden gestampft haben, in denen so viel Energie und Motivation stecken. In dieser Energie und diesen Menschen, die für etwas brennen, finde ich immer viel Inspiration.

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Welche neue Technologien faszinieren Sie? Welche schrecken Sie ab?

Prinzipiell finde ich es extrem spannend, was alles möglich ist – und was Menschen auch möglich machen! Ich bin begeisterte Nutzerin von so ziemlich allen sozialen Plattformen. Zum Teil bin ich dort ironisch unterwegs oder parodistisch, teils auch sehr ernst und aus Spaß. Wozu das Smartphone fähig ist, fasziniert mich genauso. Natürlich geht es aber wie bei allen Technologien und neuen Möglichkeiten immer darum, wie sie genutzt werden. Dass ich durch mein Verhalten im Internet so analysiert werden kann, dass das Internet sich für mich anpasst, ist doch eigentlich spannend und toll! Dass wir in der Medizin bald vielleicht viel genauer operieren können, ist großartig! Ich habe mal VR-Brillen ausprobiert und gedacht, wie unheimlich gut man die nutzen könnte, um Wissen zu vermitteln oder auch inklusiv zu unterrrichten. Damit könnte man ein völlig neues Lernerlebnis auch für Menschen schaffen, die an eine Umgebung gebunden sind. Oder Opernbesuche für Zuhause simulieren! Wenn aber die Datenspeicherung zu Missbrauch und der Auflösung des Privaten führt und in Krieg mehr investiert wird als in Medizin oder Bildung, können all diese wunderbaren Möglichkeiten auch zur Gefahr werden.

 

Welche Herausforderung ist für Sie die größte?

Für mich ganz persönlich wird es darum gehen, meine Leidenschaften in der Kunst zu verbinden und das vielleicht sogar salonfähig zu machen. Ich studiere mit ganzem Herzen Operngesang und möchte auch unbedingt als Sängerin arbeiten. Ich bin aber auch Autorin und Slammerin, habe diese kabarettistischen Elemente, liebe die Wissenschaft und finde die Vermittlung an junge Menschen wichtig. Ich wünsche mir für die Zukunft sehr, dass wir weniger in Sparten denken und das gleich schon mit Wertungen verbinden, sondern die Kunstformen und kreativen Energien immer weiter verbinden und offen dafür sind, Formate zu erweitern, verschiedene Genres zusammen zu führen und sehen, wohin sich die Kunst und damit ja auch die Gesellschaft entwickeln kann.

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